Freitag, 26. Oktober 2007

Nachtrag zur Richtigstellung zum Fall MCM

Wenige Stunden vor unserer Richtigstellung im Blog zu den Ausführungen des Corisol-Anwalts Dr. Ernst Inderbitzin offerierte ein User mit dem Namen „Corisol“ im Weblog von „Mein Parteibuch“ ein First-Class-Ticket für eine Weltreise für jeden, der beweisen könne, dass Corisol jemals an einer Transaktion mit einer Molkerei und/oder Landis und Gyr beteiligt war.

Wenige Stunden nach Erscheinen unserer Richtigstellung schrieb der User „Corisol“ unter der Überschrift „Schlussanmerkungen“ erneut im Weblog von „Mein Parteibuch“:

1. Auch wenn die Blogger es vorziehen, in Anonymität zu bleiben, sind sie doch entlarvt: Sie verbreiten Informationen, ohne dass sie hiefür die Verantwortung übernehmen wollen und dies zu welchem Zweck auch immer.

2. Die falschen Vorwürfe und Unterstellungen betreffen Sachverhalte, welche gerichtlich abgehandelt worden sind und im entsprechenden Verfahren diametral anders beurteilt und gewürdigt worden sind als durch die anonymen Blogger. Es versteht sich von selbst, dass hier nicht die Plattform ist, ein ordentliches Verfahren, dessen Akten allen involvierten Parteien offen standen, zu rekapitulieren.

3. Für eine weitergehende Auseinandersetzung mit den durch eine unbekannte Urheberschaft in die Welt gesetzten Falschbehauptungen besteht kein weiterer Anlass. Die Angelegenheit ist zumindest auf dieser Ebene abgeschlossen. Sollten die Blogger ihre unberechtigten Angriffe jedoch fortsetzen, werden diese strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen.


Für die Redaktion des white-collar crime blog ist nicht ersichtlich, welche falschen Vorwürfe oder Anschuldigungen hier zu diskutieren wären. Dass hier nicht die Person Beat Frey oder das Unternehmen Corisol angegriffen werden sollte, dürfte spätestens nach der Richtigstellung auf der Hand liegen.
In diesem Blog geht es um die Rolle der Sanierer der CMI Ludwig M. Schneider, Axel Krieger und Eckhard Spoerr. Dabei insbesondere um Handlungen, die vor dem Verkauf der MCM GmbH und der MCM-Markenrechte vorgenommen wurden und möglicherweise eine untreue Geschäftsbesorgung der Sanierer bedeuten. Dies sind Vorgänge, die der deutschen Gerichtsbarkeit unterliegen.

Weshalb hier von Seiten der Corisol auf die schweizerischen Gerichtsverfahren eingegangen wird und weshalb auch nur schon die Erwähnung solcher Verfahren als unberechtigte Angriffe aufgefasst wird, ist für uns nicht ersichtlich. Von uns wurden diese nicht als relevant für die Tätigkeit der CMI-Sanierer betrachtet. Diese betreffen Streitigkeiten zwischen den schweizerischen Gesellschaften, die alle im Nachgang zur „Sanierung“ der MCM erfolgten.

Bisher war dies nicht für uns von Interesse. Ebenfalls nicht von Interesse war bisher, wie im Anschluss an den MCM-Konkurs Beat Frey und Hanspeter Studer aus der Konkursmasse des MCM-Fertigungsateliers Apolda die Sycrilor Accessoires GmbH, die MCM Products GmbH und die MCM Lederwaren und Accessoires GmbH in Bern gründeten. So wurde es zumindest im schweizerischen Wirtschaftsmagazin „BILANZ“ unter der Bezeichnung „Die verschlungenen Wege der MCM-Übernahme“ in der Ausgabe von November 1998 dargestellt.

Anhand der vorliegenden Stellungnahmen von Dr. Ernst Inderbitzin ist jedoch ersichtlich, dass die Sachverhaltsdarstellung mit Ausnahme der Molkerei-Transaktion und der Landis & Gyr-Transaktion in allen anderen Punkten nicht bestritten wird.

Sollte jemand Interesse an einem First-Class-Ticket für eine Weltreise haben, kann er mit den Suchbegriffen „Beat Frey Landis Gyr Staefa“ im schweizerischen Handelsregister bzw. in schweizerischen Nachrichten googlen und sich anschließend von Corisol, Beat Frey oder dem Rechtsanwalt Ernst Inderbitzin erklären lassen, weshalb Beat Frey dort nicht involviert war.

Wer sich mit dem Presserecht etwas beschäftigt weiß, dass alleine schon eine Sachverhaltsdarstellung wie die vorliegende relativ leicht aus dem Netz geklagt werden kann und auch dann, wenn sie wie in diesem Fall durch Dokumente belegbar ist, nur mit hohem finanziellen Aufwand aufrecht erhalten werden kann. Bei einer etwas ungleichen Mittelverteilung kann sich jeder vorstellen, wer am längeren Hebel sitzt. Ein konstruktiver Austausch wie dieser wäre so kaum vorstellbar.
whistler
Redaktion white-collar crime blog